Montag, 29. August 2011

Osterwochenende der Superlative – Königliche Unterhaltung in SDH + Afterhour (Ostern 07)

Osterwochenende der Superlative – Königliche Unterhaltung

Gegen halb elf erreichten wir die Location, oder besser: das leichte Verkehrschaos vor dem offiziellen Parkplatz. Davon ließen wir uns selbstverständlich nicht entmutigen und parkten mutig in einer Seitenstraße, um uns dann zu Fuß Richtung „Drive-In-Kasse“ zu bewegen. Hier gab es die nächste Überraschung. Wir waren nicht die Einzigen, die auf diese Art und Weise versuchten Wartezeit einzusparen. Nach gut 15 Minuten Anstehen tauschten wir dann nen Zehner gegen das gelbe Bändchen, welches uns endlich Zutritt verschaffen sollte.


Vor uns lag ein geräumiges, mit insgesamt sechs Floors ausgestattetes, Areal. Voller Vorfreude begannen wir unsere Erkundungs- und Orientierungstour. Zunächst begaben wir uns in das Hauptgebäude. Dieses beherbergte im vorderen Teil den House- und den Technofloor, im hinteren Teil den Electro- und den Experimantal-Techno-Floor. Allesamt waren interessant eingerichtet, wobei der große Housefloor wohl am liebevollsten gestaltet wurde. Zwischen Stoffwolken fanden sich Discokugeln, dazu eine passende Wanddekoration, angenehmes Licht und im hinteren Bereich eine große Bar. Kurzer Blick in den wohnzimmergroßen Technofloor. Geblendet vom Stroboskoplicht lauschten wir kurz älteren Schranzklassikern, die uns an so manche durchtanzte Nacht erinnerten, ehe wir den Außenbereich und die zwei Zelte erkundeten.

Links das Zelt von City of Musik, rechts der Minimalfloor des Wolke zwo4 e.V.. Beide eher spartanisch eingerichtet, allerdings mit guten Soundanlagen ausgestattet. Da die Musik nun einmal die Ausprägung der Tanzstimmung beeinflusst machten wir uns auf die Suche nach der Running-Order des Abends. Wie man es von Festivals kennt ist bei solch einem musikalischen Angebot die Koordination mit ein wichtiger Punkt – man will ja auch sehen, für wen man hergekommen ist. Lineup gefunden und schon machte sich etwas Enttäuschung breit. Nicht etwa wegen Überschneidungen der angekündigten Acts, sondern durch ihr Fehlen. Die Suche nach Pan Pot blieb leider erfolglos. Darüber hinweg trösteten uns dann ausgerechnet die Pommes des Imbisswagens. Ein älteres Ehepaar sorgte dort für das leibliche Wohl mit Speisen und warmen Getränken und dass zu unschlagbar niedrigen Preisen. Frisch gestärkt ging es vorerst zurück in die Zelte.

Erst COM, dann Minimal. Der MinimalFloor sagte mir schlussendlich doch eher zu und so brachte ich mich hier in Tanzstimmung. Unsere Gruppe hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon zersplittert – es war ja für jeden etwas dabei. Gegen Eins begann ich den nächsten Streifzug durch die mittlerweile sehr gut gefüllte Location. Hier und da mischte ich mich unter die Tanzenden. Selbst der Experimantal-Techno-Floor hielt mich eine Weile. Kurz nach zwei dann der Wechsel in den Electrofloor – hier spielte Mathias Kaden. Doch so recht fühlte ich mich in dem Gedränge nicht wohl – an ausgelassenes Tanzen war hier nicht zu denken und nach einer halben Stunde trieb es mich doch zurück ins minimale Zelt. Dort hieß es gegen drei Einsteigen in den Luna City Express. Ich stieg ein und reiste hinweg.

Als es dann Aussteigen hieß waren meine Kräfte am Ende. Nun machte es sich bemerkbar, was mir bis dahin nicht aufgefallen war. Ein Chilloutbereich existierte trotz der Größe der Veranstaltung nicht. Die wenigen Sitzmöglichkeiten befanden sich in unbeheizten Bereichen – ein klares Manko angesichts der kühlen Osternacht. Also entspannen im entfernt geparkten PKW.

Dort angekommen, traf ich auf Da-Ha und meinen Bruder die ebenfalls ein Ruhepäuschen einlegten. Es folgte eine Menge, um diese Uhrzeit typische Gespräche über Gott und die Welt, das Wetter und den langen Fußweg zurück zur Location. Diesen traten wir dann auch nicht wieder an. Als gegen sechs meine Schwester das Fahrzeug aufsuchte wurde der Zündschlüssel nicht zum Wärmen, sondern zum Fahren umgedreht. Es sollte kurz nach Hause gehen, ehe wir wieder zur offiziellen Afterhour nach Wolkramshausen aufbrechen sollten.
Daheim angekommen gab es zunächst eine Überraschung. Unsere Eltern sind es ja gewöhnt, dass wir an den Wochenenden pünktlich zum Aufstehen nach Hause kommen um zu Schlafen. Ostereier sollten trotzdem gesucht werden und so hielten unsere Betten als Verstecke hin. Zum Glück fand ich die Schokolade im Kopfkissen vor dem Einschlafen.

Aufwachen / Osteressen / Tasche packen / auf zur Afterhour

Angekommen in Wolkramshausen sollte das königliche Tanzfest in die zweite Runde gehen. Nach einer kurzen Tanzeinlage zogen wir uns erst einmal wieder in unser Gefährt zurück. Ein paar Handgriffe und die Rückbank machte im Innern einer Chilloutfläche platz. Sonne tanken – Labern – Albern – Knappern. Gegen sechs hatte ich wieder genug Energie um mich in den Reigen zu stürzen. Die DJ´s, welche in einer Art Opendecks-Verfahren stetig wechselten (oft schon nach einer Platte), hatten ein sehr gutes Händchen aus den Übriggebliebenen der letzten Nacht und den Neuankömmlingen ungeahnte Energiereserven frei zusetzten. Es wurde ausgelassen getanzt und die Stimmung, war trotz des eher verhaltenen Besucheransturms auf hohem Niveau und ein fulminanter Ausklang des Wochenendes. Der folgende Tanzmaraton endete für mich gegen Montag früh um ein Uhr. Ostermontag sollte der Familie gehören.

In Erinnerung bleibt ein schönes Osterwochenende das vorallem wegen seiner Afterhour im Gedächtnis bleibt. Die Hauptveranstaltung erfüllte leider nicht ganz meine hohen Erwartungen. Sie war gut, aber nicht außergewöhnlich oder wie angepriesen königlich. Bei einer solchen Veranstaltungsgröße ist meiner Meinung nach ein beheizter Chilloutbereich ein „Must-Have“.

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