Montag, 29. August 2011

ARTEQCUE NETLABELNIGHT – Magdeburg (18.08.07)


ARTEQCUE NETLABELNIGHT

Am Samstag den 18. August schlug die mittlerweile seit über zwei Jahren bestehende Arteqcue Netlabel Gemeinschaft einmal mehr die Brücke zwischen Netaudio und Club. Dieses Mal sollte im Magdeburger Club „Looop“ unter Beweis gestellt werden, dass die freie Musik aus dem Internet nicht nur unheimlich gut, sondern auch im Mashup mit Deephouse und Detroit vom Vinyl sehr dancefloortauglich sein kann.

An den Decks sorgte, neben den Magdeburgern Mindtrap, Achtheit, Verano und Michael R. (Private Part) der Arteqcue-Familie auch ein besonderer Gast für Unterhaltung: M.Telemann. Der gebürtige Magdeburger ist heute in seiner neuen Heimat Karlsruhe als DJ und Veranstalter aktiv. Mit seiner aktuellen Veröffentlichung auf Arteqcue (art 11: „unique“) kehrte er ein Stück weit zu seinen Wurzeln zurück und verzückte an diesem Abend den Dancefloor mit seinen irgendwo tief im House verwurzelten treibenden Sounds.


Aber zunächst etwas zur Lokation. Das im Keller der „Alten russischen Bäckerei“ beheimatete „Looop“ bietet Raum für etwa 250 Gäste und besticht durch seine minimalistische, stilvolle, überwiegend in rot-weiß gehaltene Einrichtung. Prägend sind vor allem die etwa schornsteindicken Betonsäulen, die die langgezogene Räumlichkeit gleichverteilt in eine linke und rechte Seite trennen. Im vorderen Bereich ist eine großzügige Theke installiert, die etwa ein Drittel der linken Hälfte beansprucht. Das reiche Getränkeangebot lässt kaum Wünsche offen. Die Preise liegen ein wenig über dem in Magdeburg üblichen Niveau, sind aber noch erträglich. Gegenüber der Bar ist ein „stylischer“ Sitzbereich eingerichtet, der mit schwarzen Lederbänken und beleuchteten kubischen Glastischen aufwartet. Sieht toll aus, übermäßig bequem ist es nicht. Muss es auch nicht, immerhin ist ein Club vorwiegend zum Tanzen gedacht. Die geflieste Tanzfläche nimmt somit auch den gesamten hinteren Teil, knapp die Hälfte der Lokation ein. An der Decke prangen sechs Discokugeln, die zusammen mit zahlreichen farbigen Spots wohl für sämtliche Musiken die passende optische Antwort liefern können. Auf die Benutzung der Discokugeln wurde an diesem Abend verzichtet. Nebel und ein dezenter Einsatz der Spots unterstützten die deepe Atmosphäre der überwiegend im Housesektor verankerten Tracks.

Als ich gegen kurz vor Mitternacht die Lokation erreichte, waren nur knapp an die 20 Gäste vor Ort. Ich besorgte mir an der Bar ein Getränk, ließ mich an einem der Tische unmittelbar neben der Tanzfläche nieder und stimmte mich kopfnickend zum Takt der Musik auf die Nacht ein. Allmählich füllten sich die Bänke um die Tische gegenüber der Bar. Leider vorerst nur die Sitzgelegenheiten, ein Besucheransturm blieb aus. Nichts desto trotz entwickelte sich während der eher spärlich besuchten Veranstaltung eine gute, wenn auch nicht exzessiv berauschende, Stimmung. Die Musik überzeugte. Ruhig-langsame Deephouse Stücke, gewürzt mit deepen elctroiden und technoiden Spielarten animierten zum pausenlosen Schwingen der Tanzbeine. Wider meine Erwartung leerten sich die Sitzecken zu Gunsten der Tanzfläche. Irgendwann war das Bild umgekehrt zum Beginn der Veranstaltung. Die Bänke waren leer, die Tanzfläche dagegen gut gefüllt. Sichtlich war den Tanzenden anzumerken, dass die Musik sie nicht nur körperlich bewegte. Freudige Gesichter, Klatschen und ab und an Jubel zeugten von einer gelungen Synthese aus Netaudio und Club.

Mir hat es gut gefallen und so verbrachte ich bis zur Schließung des Clubs gegen sechs Uhr die Nacht mit interessanten Smalltalk und natürlich einer Menge Tanz. Schade, dass nur so wenige Leute Interesse an der Veranstaltung gezeigt haben.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten:
M.TELEMANN (unique sounds, wasabi rec., arteqcue – karlsruhe)
MINDTRAP (arteqcue)
VERANO (unique sounds, arteqcue)
ACHTHEIT (arteqcue)
MICHAEL R. (100 trips, arteqcue)

Infos:
Netaudio bietet, als Alternative zur herkömmlichen Musikindustrie, die Chance frei von kommerziellen Zwängen Musik zu produzieren und zu konsumieren. Alle Veröffentlichungen stehen unter der creative commons license und stehen somit zum freien Download zur Verfügung. Sie dürfen vervielfältigt, verbreitet und öffentlich aufgeführt werden. Dabei muss der Name des Autors genannt werden, es darf jedoch keine kommerzielle Nutzung erfolgen und selbstverständlich darf der Inhalt darf nicht verändert oder bearbeitet werden. Arteqcue versteht sich als freies Netlabel für elektronische Musik. Die mittlerweile elf Veröffentlichungen von regionalen und internationalen Künstlern (u.a. aus Argentinien und Finnland) können auf der Hompage des Labels kostenlos heruntergeladen werden.

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