Dienstag, 30. August 2011

Nachtdigital 12 (08/2009)

Du plus ich plus 2998 ergibt 3000

Schon weit im Vorfeld des Festivals entwickelte diese Zahl eine gewisse Magie. Die Nachtdigital lebt von ihrem familiären Antlitz und dieses gilt es zu bewahren. Das verhältnismäßig niedrige Ticketlimit kombiniert mit dem guten Ruf des Festivals, sorgte für einen zügigen Abverkauf. Ausverkauft! Dass die Nachfrage weit mehr als die angebotenen 3000 Karten hergab, zeigte sich dann in den verbleibenden Wochen bis zur Veranstaltung. Horrende Summen wurden geboten (und verlangt), um doch noch zu den 3000 gehören zu dürfen. Sehr zum Unmut der Veranstalter, die diese Art von Schwarzmarkt nicht wollten. Ihre Ziele sind nicht im Feld der Gewinnmaximierung angelegt, sondern beim Angebot eines fairen Gesamtpaketes. Das wurde am ersten Augustwochenende 2009 wieder eindrucksvoll bewiesen.


Nachtdigital ist mehr als ein gewöhnliches Festivals für elektronische Musik. Vielmehr erinnert es an ein Ferienlager. Ein idyllisch am See gelegenes Bungalowdorf, dazu viele nette Menschen und obenauf eine liebevolle Ausgestaltung des gesamten Wochenendes. Die Organisatoren haben sich intensiv Gedanken gemacht, wie sie den Wohlfühlfaktor der Nachtdigitalbesucher noch weiter erhöhen konnten. So wurden zusätzliche Duschen installiert, die Dixis öfter gereinigt, die kostfreie Entnahme von Trinkwasser ermöglicht und auf dem Campingplatz ein äußerst günstiger Fassbier- und Fassbrauseverkauf eingerichtet. Wem nach Coffein dürstete, der kam am Kaffeestand auf seine Kosten und seinen Hunger konnte man am Cateringzelt mit allerlei Köstlichkeiten stillen. Die auffälligste Veränderung betraf aber die 2nd Stage. Das Bierzelt gehört anscheinend der Vergangenheit an und wurde durch ein großes weißes Kuppelzelt ersetzt. Alles in Allem war die optische Ausgestaltung des Festivalsgeländes perfekt. Allein mit der Beschreibung der detailreichen Dekoration könnte man mehrere Seiten füllen. Angefangen beim weißen Gipspferd mit pinker Mähne, bis hin zum Fotokasten zwischen den Hauptbühnen. Daher sei hier mal auf die zahlreichen Fotos und Videos, die im Netz kursieren hingewiesen.


Musikalisch stand die ND12 im Zeichen des House. Smoof, deep, fesselnd, phantastisch für Fans des Genres und so kam ich das gesamte Wochenende auf meine Kosten. Auch wenn dieses Jahr der Überact gefehlt hat, der sich durch Show und Einfallsreichtum unwiderruflich in mein Gedächtnis eingebrannt hat. In besonderer Erinnerung sind mir eigentlich nur die Vokalspielereien von Tim Exile am Freitag und das Finale von DJ Kozes Set am Samstag geblieben. Damit man es nicht falsch versteht: Fast alle Acts haben mich gut unterhalten und passendes fürs Tanzbein war in den drei Floors immer zu finden. Lediglich die Ausreißer haben gefehlt, die man gern und mit gutem Gewissen aus dem Line Up hervorhebt.

Fazit: Für mich war die Nachtdigital wieder einmal ein ganz besonderes Wochenende, das dieses Jahr mehr durch sein angenehmes Gesamtpaket als durch ausgefallene Musikerlebnisse überzeugte. Für mich belibt die ND das schönste Festival, dass ich kenne und ich fahre nächstes Jahr gern wieder hin.

Wie habt ihr die ND12 erlebt? Was hat Euch besonders gefallen? Was nicht? Ich bin auf Eure Eindrücke gespannt!

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