Montag, 29. August 2011

Kunstkantine Cabriolet – Strandbar Magdeburg (21.07.07)


Kunstkantine Cabriolet

Samstagnachmittag im Juli. Sonnenschein. Cabrioletwetter. In weiser Voraussicht und im Vertrauen auf den Wettergott plante auch die Crew der Kunstkantine „oben ohne“ diesen wunderschönen Tag zu zelebrieren. Ursprünglich war ein gemeinsamer Ausflug in einen Park geplant. An einem Landhaus in Elbnähe sollte die elektronische Tanz- und Musikkultur ausgelebt werden. Aus der angedachten ländlichen Idylle wurde dann kurzerhand ein Strandbesuch in Mitten des urbanen Magdeburgs – ebenfalls in unmittelbarer Elbnähe. Wenn ich ehrlich bin, klingt „oben ohne“ am Strand auch viel verlockender als „oben ohne“ im Park. So war ich gespannt, was mich erwartet und gegen halb zwei machte ich mich das erste Mal auf den Weg zum Stadtstrand am Petriförder, der direkt neben einer historischen Schiffsmühle gelegen ist. Der feine weiße Sand, die Strandkörbe und Sonnenliegen, eigentlich die gesamte Kulisse strahlte einen Hauch von Karibikurlaub aus. Eine wirklich schöne Location, um dort einen sonnigen Nachmittag zu verbringen.


Mit einem Cocktail ausgestattet ließ ich mich auf einer Liege nieder, lauschte den vorwiegend housigen Klängen und beobachtete ein auf der Elbe langsam vorbeiziehendes Schiff. So verging eine Weile und ich träumte mich an die entferntesten Strände. Urlaubsstimmung kam auf, gleichzeitig verfolgte mich der Gedanke an die nächste Woche noch anstehende Klausur. Schnell wurde mir klar, dass ich nicht eher zur Ruhe kommen würde, ehe ich nicht noch ein paar Kapitel des Prüfungsstoffs durchgearbeitet habe. So entschloss ich mich noch kurz DJ Tork über die Schulter zu schauen, ein wenig Smalltalk zu führen und mir Traktor Scratsch etwas erklären zu lassen. Es ist schon faszinierend wie damit digitales Auflegen und Vinyl verschmelzen. DJ Tork ließ noch einen außergewöhnlichen Effekt in sein Mixset einfließen. Als die Glocken der nahegelegenen Kirche zu Leuten begannen, wurden sie einfach spontan mit eingebaut. Tolle Idee! Anschließend begab ich mich auf den Heimweg, um ein wenig zu lernen.

Gegen Sieben fand ich mich dann wieder am Strand ein. Mittlerweile hatte das gute Wetter eine Pause eingelegt und feiner Nieselregen sorgte für eine leichte Abkühlung. Das schien jedoch für die Tanzstimmung einiger Besucher kein Hindernis zu sein. Barfüßig feierten sie ausgelassen im Sand. Trotz Regen war der Anblick verbunden mit der in Richtung Minimal tendierenden Musik so ansteckend, dass ich mich schnell meiner Schuhe entledigte und dazu gesellte. Obwohl viele Urvölker den Tanz dazu benutzen, ihren Wettergott um Regen zu bitten, hatte unser Reigen den gegenteiligen Effekt. Der Technogott war gnädig. Schnell verzogen sich die Wolken und die abendliche Sonne konnte ihre stimmungsfördernden Strahlen auf die euphorischen Cabrioletbesucher scheinen lassen. Neben den üblichen ausgelassenen Tanz war auch immer noch ein wenig Platz für allerlei Schabernack und Kuriositäten.

So war ein Fußball das wohl beliebteste Requisit und wurde die ganze Zeit sanft zwischen den Ravern hin und her gespielt. Der Tanz und der Ball verbanden und so kam man schnell mit allerlei Besuchern in regen Kontakt. Kontaktaufnahme suchten auch drei Enten, die den Strand in Richtung DJ Pult entlang watschelten. Eine richtete sich auf und schlug im Takt der Musik mit ihren Flügeln. Es war die erste ravende Ente, die ich in meinem Leben bisher gesehen habe. Leider ist jemand auf sie zugelaufen und hat sie dadurch vertrieben. Sehr unfreundlich! Freundlicher wurden allerdings die Senioren, welche hin und wieder als Zaungäste unser Treiben beobachteten, begrüßt. Mit erhobenen Armen wurde ihnen zugejubelt. Manche winkten zurück, andere ergriffen deshalb etwas schüchtern den Rückzug. Ein älterer Herr verstand es als Einladung und gesellte sich für die Länge eines Bieres dazu.

Kurz nach 22 Uhr war das Strandspektakel nach einem fulminanten Showdown zu Ende. Die „Folgeerscheinung“ (offizielle Afterparty), welche danach im Looop stattfand, habe ich in Rücksicht auf die nächste Woche anstehende Prüfung nicht mehr besucht. Vielleicht kann ja jemand anderes ein wenig dazu berichten.

Mir hat es gefallen und ich würde mich freuen, wenn in diesem Sommer noch an ein paar Nachmittagen „oben ohne“ Tanzfeste stattfinden würden.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten:
Dj Tork
The Mony
Tacman
Just Etienne
Lorenz Kraach

Veranstalter: www.kunstkantine.com

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