
Gegen kurz vor halb eins, zu einer für meine Verhältnisse eher ungewöhnlich späten Zeit, erreichte ich endlich die Sackfabrik. Nebenbei: Das war die Konsequenz aus zwei asynchronen Uhren - meiner Inneren und die der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Zeit vergeht, Zeit ändert. Beim Rundgang durch die Lokation vielen mir sofort einige Veränderungen auf. Kurzschluss hatte Zeit genutzt und die Hall vollkommen neu gestaltet. Statt wie sonst die eigentlich für Bands gedachte erhöhte Bühne zu nutzen und dort ein DJ Pult zu installieren, bauten sie davor und ebenerdig das Equipment auf und verdeckten die Rockerplattform geschickt mit zwei Leinwänden, welche zusammen mit einer auf der gegenüberliegenden Seite gelegenen Projektionsfläche die Musik optisch durch kunstvollen Visuals untermalten. Zudem verkleinerten mit schwarzer Folie bespannte Bauzäune die Halle auf Klubgröße, mit dem Effekt, dass eine intime Atmosphäre geschaffen wurde, die eine angenehme Nähe zu den Acts ermöglichte. Respekt dafür und bitte das ebenerdige Pult beibehalten. Bei aller Schönheit verweilte ich dort dennoch nicht all zu lang. Noch war mir nicht nach so derben Brettern, wie sie von Sven Hanke und Thomas Schneider im Wechselspiel auf die Tanzfläche abgefeuert wurden. Da war mir der warme Technosound, den Aromaenne im Club darbot, um einiges genehmer. Vom pumpenden Bass massiert und dem Anblick der bereits zahlreich emsig Tanzenden stimuliert, tat ich es ihnen alsbald gleich. Lange konnte ich das Set jedoch nicht mehr genießen. Um halb zwei war der Wechsel zu Mike Dehnert. Der Tresor Resident und Betreiber von Fachwerk Records produziert seit 2000 eigene Tracks und spielte live. Mit Spannung verfolgte ich die ersten Minuten seiner Performance und war nach einer viertel Stunde etwas enttäuscht. Der Sound war mir ein wenig zu dünn und es fehlte nach meinem Geschmack an Dynamik.
In der Hall spielte unterdessen der Gießener Steph hingebungsvoll vorwärtsgewandten, mit einer Prise Funk versehenen, experimentellen Techno, der sogar eine sonst eher ruhig eingestellte Person wie mich mitreißen konnte. Man war das lang her, als ich das letzte Mal zu diesem Typ elektronischer Musik dermaßen ausgelassen das Tanzbein geschwungen habe. Weit weg getrieben hat es mich dann aber doch nicht. Durst führte mich zur Bar und von dort ging mein Weg zurück in den Club.
Mike Dehnerts Liveact hatte mittlerweile ordentlich an Fahrt zugelegt und durch zu Ladung schwerwiegender Elemente an Tiefgang gewonnen. Ich hätte vielleicht doch noch ein paar Minuten ausharren sollen. Part zwei konnte mich überzeugen und endete mit einem großen Finale. Kurz zuvor hatte Richard Bartz sein Live Equipment verkabelt und schien auf seinen Einsatz zu lauern. Anders, als man durch seine Position auf der Bühne erwartet hätte, setzte er nicht gleich ein, sondern erhob die Arme zum Applaus und gab der Crowd Raum jubelnd zu danken. Eine einsetzende Vocal-Sequenz und los geht´s. Weit über ein Dekade Live-Erfahrung, die man hört und die einen mitnimmt. Da störte auch das bisschen Knistern nicht, um eine perfekte Abfahrt zu erleben. Es ist wirklich selten, dass man so vielseitige Liveacts zu hören bekommt. Umso mehr ärgert es mich, dass ich ihn nicht bis zum Schluss hören konnte. Daran Schuld waren wieder asynchrone Uhren: Meine Innere, die des MVB-Fahrplans und die des Line Ups.
Bilder:
Interview mit Casa und Thomas
(Veröffentlichung im "line up" Magazin 01/2009)
2 Jahre Kurzschluss
Seit zwei Jahren erweckt Kurzschluss mit ausschweifenden Partys in der Magdeburger Sackfabrik die Aufmerksamkeit ambitionierter Clubgänger im nördlichen Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Liebe zum Detail und ein breitgefächertes Musikkonzept von Ambient über House und diverse Techno-Spielarten bis hin zu Drum´n´Bass sorgen für Abwechslung und sollen daneben einen erzieherischen Charakter haben. Auf ihrer Website verkünden sie: „Elektronische Clubmusik hat viele Gesichter und Traditionslinen. Allesamt sind zu wertvoll, um sie im Korsett eines Schubladendenkens einzuengen. Kurzschluss möchte Schranken durchbrechen und so Zuhörern wie Gästen neue Welten eröffnen.“ Dass hinter Kurzschluss viel mehr als eine Partyreihe steckt, erfuhr Lineup im Gespräch mit den Gründungsmitgliedern Thomas Schneider und Kristian Ebert alias Casa.
Wie habt ihr Euch vor zwei
Jahren zusammengefunden?
Casa: Magdeburg
ist recht überschaubar und wenn man dort ähnliche Interessen hat, läuft man
sich irgendwann zwangsläufig über den Weg. Wenn die Chemie stimmt, macht man
dann was zusammen. Thomas und ich waren von 2003 bis 2006 als DJs und
Veranstalter bei Aktion Audio tätig. Als das Projekt zu Ende ging, wollten wir
etwas Neues starten, was alle unsere Ideen miteinander verbindet.
Thomas: Boma,
der heute leider nicht dabei sein kann, war zu dieser Zeit bei 2Inch aktiv. Er
ist ein langjähriger Freund von mir. Daher wusste ich, dass er ähnliche
Vorstellungen hatte. Wir setzten uns dann zu dritt hin und arbeiteten über
längere Zeit ein Konzept aus.
Was waren damals Eure Ziele,
Wünsche und Träume?
Thomas: Wie
heißt es so schön: „Viele Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.“ Das ist schon
schwierig. Wenn man drei Seelen nimmt umso schwerer. Als DJ ist man daran
interessiert vor Publikum spielen zu können. Als Musikliebhaber feiert man gern
zu seiner Lieblingsmusik. Wenn man Musik produziert, möchte man seine
Kompositionen einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und wenn man Partys
organisiert, möchte man in die glücklichen Gesichter seiner Gäste schauen. All
das traf auf uns zu und so wollten wir gemeinsam ein cluborientiertes Projekt
aufbauen, was sich einerseits auf Veranstaltungen und Bookings in der
Sackfabrik konzentriert, andererseits gleichgesinnten Musikern und DJs eine
Heimat bietet.
Casa: Das
Projekt sollte mit dem notwendigen Ernst betrieben werden, ohne dass dabei der
Spaß auf der Strecke bleibt. Ich glaube das war und ist unser größter
persönlicher Wunsch. Der Spaß bezieht sich dabei nicht nur auf unsere
Zusammenarbeit im Team, sondern auch auf die Herangehensweise bei unseren Veranstaltungen.
Unsere Gäste sollen die gleiche Freude am Facettenreichtum der elektronischen
Clubmusik haben wie wir. Es gibt mehr zu dem man ausgelassen feiern kann, als
Techno und Minimal. Dazu sei gesagt, als wir Kurzschluss planten, war unserer
Meinung nach, die stilistische Bandbreite in den Magdeburger Clubs zu eng. Wir
wollten den Leuten zeigen, was es sonst noch gibt und sie animieren über den
eigenen Tellerrand zu schauen.
Thomas: Das
klingt jetzt alles sehr idealistisch, aber das ist wirklich unser gemeinsamer
Traum: Scheuklappen beseitigen. Natürlich möchte man auch erfolgreich sein, bei
dem was man tut. Wir sind mittlerweile ein Team aus 10 Acts. Das bedeutet auch
Verantwortung, wenn man organisatorische Aufgaben übernommen hat. Deshalb ist
es wichtig, dass man Kontakte zu anderen Crews knüpft und pflegt. Nur wenn man
ehrlich ist und sich gegenseitig hilft, kann man seine Ziele erreichen.
Warum habt ihr Euer Projekt
Kurzschluss genannt? Hat der Name eine tiefere Bedeutung für Euch, oder war er
durch eine plötzliche Entladung schlagartig da?
Casa: Als wir
am Konzept gearbeitet haben, kam es sehr häufig vor, dass am Ende vieler
Treffen der Satz: “Lasst uns denn noch einmal kurzschließen.“ fiel. Da wir uns
nicht nur wegen dem Projekt kurzschließen mussten, sondern auch in jeglichen
anderen Bereichen absprechen, sahen wir darin auch einen musikalischen
Zusammenhang. In der Physik bezeichnet „Kurzschluss“ die Situation, wenn
Plus-Pol und Minus-Pol einer Spannungsquelle eine direkte Verbindung eingehen. Dabei
wird schlagartig viel Energie freigesetzt. Musik ist sinnbildlich die
Spannungsquelle mit der DJs und Acts energetische Stimmungen erzeugen können.
Die Idee: Nutzt man das Beste aus allen Quellen, kann man etwas Neues,
Kräftiges erschaffen. Das Wort “Kurzschluss“
brachte für uns die Verbindung aus einem innovativen, abwechslungsreichen,
elektronischen Musikkonzept und unserem persönlichen Ideal, immer gemeinsam
entscheiden zu wollen, genau auf den Punkt.
Thomas: Im
Nachhinein betrachtet, war die Namensgebung vielleicht ein wenig blauäugig.
Viele denken bei dem Wort Kurzschluss in Verbindung mit elektronischer Musik
zuerst an schlechten Techno härterer Gangart. Das war uns in seiner Tragweite
nicht bewusst und es hat viel Überzeugungsarbeit gebraucht, diese Vorurteile
auszuräumen. Mittlerweile wissen die Leute, dass wir qualitativ hochwertige
Musik bieten und stilistisch nicht in eine Schublade gesteckt werden können.
Einige Stammgäste spielen bereits mit dem Wort und sagen, wenn sie zu unseren
Partys kommen: „Wir schließen uns kurz“. Das freut uns sehr, weil es etwas Gemeinschaftliches
hat.
Ihr habt schon mehrmals von
Eurem breiten Interesse an elektronischer Musik gesprochen. Was sind konkret
Eure musikalischen Einflüsse und wie beeinflussen sie die Herangehensweise bei
der Planung und Umsetzung Eurer Veranstaltungen?
Casa: Bei den
vielen Leuten im Team, ist es schwierig alle Einflüsse aufzulisten. Ich glaube
da wäre dann fast alles dabei, wozu man tanzen oder entspannen kann. Was uns
alle verbindet, ist die Liebe zum frühen Techno Sound. Unsere Musikgeschmäcker
stehen bei der Zusammenstellung der Line Ups klar im Vordergrund. Wir buchen
keinen Act, weil er grade angesagt oder auf allen Covern zu sehen ist, sondern
Künstler, die uns am stärksten prägen und geprägt haben. Unsere Veranstaltungen
sollen auch ein Stück der Technogeschichte erzählen. Mit Bookings von Acts wie
Mijk van Dijk, DJ Hell, Neil Landstrumm, Beroshima, oder Dave Tarida haben wir
schon einige Musiker nach Magdeburg geholt, die wichtige Beiträge für die Szene
geleistet haben. Es gibt noch viele mehr, die bis heute aktiv sind und wer weiß,
wer von ihnen noch den Weg in den Elbestadt finden wird.
Thomas: Bei der
Musikauswahl ist uns Abwechslung wichtig. Wir sind dazu übergegangen nur noch
auf mindestens zwei Floors zu veranstalten, die soundmäßig strikt voneinander
unterscheidbar sind. Es macht für uns wenig Sinn, wenn man als Besucher den
Floor wechselt und keinen Unterschied hört. Am Veranstaltungsabend soll dann
jeder Floor ein geschlossenes Musikbild ergeben. Wir legen uns vorher fest,
welche Stile präsentiert werden sollen und danach suchen wir dann die DJs und
Liveacts aus.
In den vergangenen Jahren hat
sich Magdeburg zu einem Leuchtturm elektronischer Clubmusik in Sachsen-Anhalt
entwickelt. Heute gibt es in der Stadt ein breites stilistisches Angebot von
deepen House über Minimal und Techno bis hin zu Drum´n´Bass, außergewöhnliche
Locations, intime Klubs und mehrere kleine Festivals sowie regelmäßige
Gastspiele nationaler und internationaler Topacts. Wie stimmt Ihr mit
Kurzschluss in den Kanon der Veranstalter ein, um bei den Zuhörern Interesse zu
wecken?
Casa: Das
sich Magdeburg mittlerweile in diesem Licht bewegt, kommt auch nicht von
ungefähr. Es gibt in der Stadt eine Hand voll Crews, die richtig was auf die
Beine stellen und eine sehr hohe Qualität bieten. Auch wenn es Überschneidungen
in den Zielgruppen gibt, hat jeder sein eignes Konzept. Daher kann und sollte
man auch keine Noten geben, wer was besser oder schlechter macht. Es gibt in
Magdeburg und Umgebung viele sehr gute DJs und talentierte Produzenten, die mit
Herz und Seele dabei sind. Letztendlich nützt kein Headliner auf
internationalem Niveau, wenn es sonst in den Ohren weh tut und keine Stimmung
aufkommt. Die vorwiegend lokal und regional tätigen Acts machen den Sound von
Magdeburg aus und sie machen die Stadt zurzeit sehr interessant.
Thomas: Wir
versuchen bei unserer Veranstaltungen namenhafte Gäste als Headliner zu buchen,
die vielleicht noch nie in Magdeburg oder in Sachsen-Anhalt gespielt haben. Das
ist nicht immer leicht. Selbstverständlich müssen alle Acts, die auf unseren
Partys spielen, ihr Handwerk verstehen und auf das Publikum eingehen können.
Unsere Gäste sollen möglichst von der ersten bis zur letzten Minute Freude
haben und gute Musik hören. Durch die vielen guten Veranstaltungen und
hochkarätigen Lineups in der Stadt sind die Leute sehr anspruchsvoll geworden.
Das wirkt sich sehr positiv aus, denn dadurch wird die Anzahl kontraproduktiver
Veranstaltungen gemindert. Es geht allerdings nicht darum, immer noch eins
draufzusetzen, sondern dem Publikum Gewissheit zu geben. Es hat sich
rumgesprochen, dass man in Magdeburg musikalisch sehr gute und
abwechslungsreiche Abende mit Freunden verbringen kann. Das sieht man an den
Nummernschildern auf den Parkplätzen vor den Locations und das ist ein
Verdienst der harten Arbeit vieler Crews, von dem alle profitieren.
Eure Veranstaltungen finden in
dem traditionsreichsten Magdeburger Klub, der Sackfabrik, satt. Warum habt ihr
die Sackfabrik, in der auch Reggea-, Rock- und Punkkonzerte stattfinden, als
Basis gewählt?
Casa: Wir
finden es gut, dass die Sackfabrik ein stilistisch offener Independent Club
ist. Das passt zu uns. Übrigens sollte man sich, auch wenn man hauptsächlich
Technofan ist, die guten Bands, die dort auftreten, nicht entgehen lassen.
Thomas: Mir hat
von Beginn an das industrielle, warme Clubfeeling im Inneren gefallen. Außerdem
ist die Lage am Industriehafen Rothensee traumhaft. Früher haben wir mit Aktion
Audio dort Partys organisiert und sind dadurch dem Charme des Clubs verfallen.
Mit den Jahren baut sich da eine Art persönliche Bindung zur Location auf.
Mittlerweile gehört die Crew der Sackfabrik zu unseren guten Freunden, was die
Zusammenarbeit erheblich erleichtert.
Bald ist es ja wieder soweit.
Euer zweijähriges Jubiläum begeht Ihr zusammen mit dem Plattenlabel Null
Records, das seinen neunten Geburtstag feiert. Was verbindet Kurzschluss mit
Null Records?
Thomas: In
erster Linie verbindet uns natürlich die Musik. Die Veröffentlichungen von Null
Records haben einige von uns sehr geprägt. Zudem hat sich in den letzten Jahren
durch gemeinsame Bookings eine kleine Freundschaft entwickelt. Was gibt’s da
besseres, als gemeinsam Geburtstag zu feiern und gleichzeitig die Gelegenheit
zu nutzen, sich bei Mitstreitern, Fans und Stammgästen mit einer fetten Party
zu bedanken?
Und was erwartet Eure Gäste in
der Geburtstagsnacht?
Casa: Richard
Bartz wird mit seinen Geräten ein Liveset spielen, auf das wir uns schon sehr
freuen. Er gehört zu den wichtigsten deutschen Elektronikproduzenten und er hat
mit seinem unverwechselbaren Sound viele Menschen beeinflusst. Auch uns. Null
Records wird mit einigen seiner Acts ein Showcase machen. Neben dem Labelowner
Hanno Hinkelbein werden dort Bill Youngman live, Steph und Beni zu hören sein.
Selbstverständlich werden auch Artists von Kurzschluss und einige langjährige
Freunde hinter den Decks stehen. Ich bin mir sicher, dass es für alle die
mitfeiern eine unvergessliche Nacht mit einigen Überraschungen werden wird.
Also wer Zeit hat, sollte es sich nicht entgehen lassen.
Wenn danach der Kater verflogen
ist, wird es sicher weitergehen. Was habt ihr in den
nächsten zwei Jahren vor?
Thomas: Oh,
wenn ich ehrlich bin haben wir noch gar nicht soweit geplant. Dieses Jahr
werden wir unser Label Kurzschluss Records in Angriff nehmen. Die Planungen
dazu laufen schon eine Weile und wenn alles klappt, gibt´s dann Kurzschluss im
Plattenladen. Selbstverständlich wollen wir auch weiterhin auf unseren
Veranstaltungen interessante und abwechslungsreiche Lineups bieten. Die Stadt
wirbt mit dem Slogan: Magdeburg überrascht. Kurzschluss wird´s tun. [Beide Lachen]
HINTERGRUNDINFOS (von der von mir erstellten Veranstaltungspromo übernommen)
Kurzschluss
Gegen Ende des Jahres 2006 fanden sich Thomas Schneider, Kristian alias Casa und Jörg alias Boma zusammen, um gemeinsam ein Nachfolgeprojekt für „Aktion Audio“ zu entwickeln. Man wollte an die Tradition der frühen Techno- und Housebewegung anknüpfen, sowie möglichst viele Spielarten elektronischer Klubmusik unter einem Dach vereinen. Die Veranstaltungen sollten abwechslungsreich, innovativ und Basis sein - für eine neue Gemeinschaft aus unermüdlichen Enthusiasten, die ähnlich fühlen und gemeinsam ihre Ziele verfolgen. Dabei war Liebe zum Detail genauso gefragt, wie ein stichhaltiges Konzept. Ehe dieses gefunden wurde, sollten viele Gespräche geführt werden. Am Ende jedes Treffens fiel immer wieder ein Satz: „Wir sollten uns noch einmal kurzschließen.“ Letztendlich wurde er ausschlaggebend bei der Namensfindung. „Kurzschluss“ ist nach seinem Entstehungsprozess benannt, bezieht sich aber auch auf die Fähigkeit mit Musik energetische Stimmungen erzeugen können. Das ist nun über zwei Jahre her.
Mittlerweile ist unsere Crew auf zehn Acts angewachsen, rockt regelmäßig die Tanzflächen in ganz Deutschland und setzt mit ihren monatlich in der Sackfabrik stattfindenden Partys im Magdeburger Nachtleben Akzente. Tatkraft und vor allem die Unterstützung unserer Gäste haben es möglich gemacht. Dafür vielen Dank!
Null Records
Electronic Punk und Techno: Musik aus Freude an der Provokation. Dazu gesellt sich ein gewisses Maß an Understatement. Der Name „Null“, des im Jahr 2000 von Hanno Hinkelbein ins Leben gerufenen Labels, als Protest gegen die vorherrschende Mentalität klangvolle Wortschöpfungen als Marken zu erfinden. Business ist nicht die Bestimmung von Musik. Aber ohne es, hätte es Null Rec. sehr wahrscheinlich nicht gegeben. Als Hanno für seine Combo AeoX keine Plattform fand, nahm er es selbst in die Hand. Ihr Album wurde später zum Labelerfolg. Dass Punk auch mal Ärger verursachen kann, erfuhr Null Rec. mit der am 11. September 2002 veröffentlichten medienkritischen Disconummer „I like to watch“ von Chris Korda (0.666) am eigenen Leib. Dennoch ist die Absicht mit Musik Aussagen zu treffen geblieben, was sich auch im Releaseverhalten des Labels manifestiert. Null Rec. Platten sollen verblüffen, neuartig anders klingen, auf den Punkt zum richtigen Zeitpunkt oder gar nicht erscheinen. Vor kurzem war es wieder soweit. Die Nummer 0.18 des Labels ist eine Remix-Sammlung, auf der StepH, BeNi, MasCon und Hanno Hinkelbein ihre ganz eigenen Interpretationen von Bill Youngmans „hearing voices“ zum Besten geben. Was danach kommt? Wer weiß? Techno-Punks planen nicht – sie überraschen!
Artists
hall
Richard Bartz *live pa* / gigolo / kurbel / münchen www.myspace.com/richardbartz
Richard Bartz gilt neben DJ Hell als Mitbegründer des Munich Techno, betreibt das Plattenlabel Kurbel Records und tourt als Live-Act um die Welt. Er gehört zum Kreis der wichtigsten deutschen Elektronikproduzenten. Seine Veröffentlichungen setzen seit Anfang der 90er Jahre Akzente und schlagen mit analogen Sounds Brücken aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Mike Dehnert *live pa* / fachwerk-records.de / tresor / kurzschluss / berlin www.myspace.com/mikedehnert
Inspiriert von der Klubkultur seiner Heimatstadt begann sich der Berliner Mike Dehnert intensiver mit elektronischer Musik auseinanderzusetzen. Im Jahr 2000 hatte er genügend Erfahrung und Equipment gesammelt, um der Welt seine eigenen Kompositionen zu präsentieren. Seit 2007 ist er Resident im Tresor und betreibt sein Label Fachwerk-Records.
Casa / kurzschluss / sackfabrik / md www.myspace.com/casamd
Seit 1998 steht Kristian hinter den Plattentellern. Damals hatten es ihm vor allem die Techno- und House-Produktionen aus Detroit und Chicago angetan. Durch Labels wie Gigolo Rec. entdeckte er seine Liebe zu knackigen Electrolines. Heute durchbricht der Kurzschluss-Mitbegründer in seinen Sets gern die Stilebenen zwischen Tech-House, Minimal und Electro.
hanshardel / kurzschluss / 2inch / md www.myspace.com/hanshardelmd
2000-2003 drehte er bei 33Grad zusammen mit Forrest Funk und Rele81 (Rene Wetzel) die Teller. Nach dessen Auflösung stieß er zur frisch gegründeten 2inch Crew, die mit verschiedenen Partys in und um Magdeburg auf sich aufmerksam machte. Hanshardel ist für seine emotionsgeladenen Mixturen aus minimalen Electro-Techno-Sounds bekannt.
aromaenneenne / kurzschluss / md www.myspace.com/aromaenne
Enrico passen keine Scheuklappen. Seit er das erste Mal mit Vinyl in Berührung gekommen ist, interessiert ihn alles von Ambient bis Hardcore. Bei Auftritten unter seinem Projektnamen “Aromaenne“ begnügt er sich vorwiegend mit der Präsentation von Minimal, Techhouse und Electro, schaut aber auch gern mal über den Tellerrand.
Dj Painkiller / velvet Leipzig www.myspace.com/painkillerdj
Angst? Er nimmt sie Euch! Painkiller ist ein Garant für freudentaumelnde Tanzvergnügen. Davon können nicht nur die Stammgäste seiner Basis, dem Club Velvet, berichten. Der sympathische Leipziger begibt sich auch gern auf Tour durch Mitteldeutschland und darüber hinaus.
club
Hanno Hinkelbein / null records / berlin www.myspace.com/hannohinkelbein
Der Kopf von Null Records macht es seinen Zuhören nicht immer leicht. Ein Liebhaber von Zombiemovies, der es mag zu schockieren. Da werden auch mal solange diverse Technospielarten mit Drum´n´Bass, Hardcore und stupiden englischem Rave vermischt, bis die Leute anfangen zu schreien. Madonna und Grace Jones passen auch auf Technopartys. Er hat´s bewiesen!
Bill Youngman *live pa* / null records / tresor / electrostep / new york www.myspace.com/billyoungman
Jahre des klassischen Jazz und Gitarrenübens lagen hinter ihm, als sich Bill 1994 dazu entschloss, lieber an elektronischen Geräten rumzufummeln. Beeinflusst von Instrumental, Drum`n´Bass, Hip Hop und Bleep-Techno bastelte er sich seinen „electrostep“ zusammen. Der umtriebige Produzent liebt Showeinlagen. Nicht nur wegen den Freestylevokals ist er für viele ein Live-Techno-Gott.
Steph / null records / Giessen http://www.myspace.com/stephtheerrorist
Seit 1997 steht Steph hinter den Plattentellern. Das schwarze Gold hatte es ihm so angetan, dass er sich einen Job im Plattenladen suchte, um – wie er sagt - „immer an den neusten Shit zu kommen“. Vom Bruder sowie Freunden inspiriert, begann er selbst Musik zu produzieren. Die Ergebnisse fanden u.a. auf Labels wie Null Rec., Antikonsum und Feinwerk eine Heimat.
BeNi / null records / berlin http://www.myspace.com/benistrecker
Mit Veröffentlichungen auf Labels wie Null Records, Antikonsum, Zinch, Tonewrecker oder Bombtrap hat BeNi gezeigt, was er als Produzent drauf hat. Humor gehört ebenfalls dazu. Tracktitel wie RatiOHhaHN lassen eine Menge Speilraum für die eigene Phantasie. Ein mit Medikamenten gedoptes Gefieder? Egal! Hebt ab - vor allem Tanzbeine.
Thomas Schneider / kurzschluss / sackfabrik / md http://www.myspace.com/djthomasschneider
Als Thomas 1996 mit Techno in Berührung kam, sog er die Sounds von Green Velvet, Cristian Vogel und Neil Landstrumm in sich auf. Er begann sich mit dem DJing zu beschäftigen, mixte Brighton und Detroit-Techno, machte Ausflüge zum Goa, wurde Resident in der Sackfabrik und begann selbst Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Anfang 2007 schloss er sich mit Boma und Casa kurz.
Sven Hanke / vibe / kurzschluss / riesa http://www.myspace.com/czernobyl
Der Riesaer mag es Tracks aus den Bereichen Birmingham, Chicago, No Future, Brighton und Detroit in seine Sets zu integrieren. Seine DJ Fähigkeiten bewegen meist mitteldeutsche Tanzbeine, aber auch in Tschechien, Polen, Österreich oder der Slowakei konnte man bereits zu Svens treibenden Mixturen die Hüften kreisen.
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