Am 19. Mai wurde zum Tanz in die Alte Diamant Brauerei Magdeburg geladen. Das vielversprechende Lineup (u.a. Paul Kalkbrenner, DJ Aspin, Klangkontrolle, Twinpitchers) bewog mich der Einladung zu folgen und so erreichte ich etwas nach dreiundzwanzig Uhr die Location. Nach kurzem Rundgang durch den Barbereich und den mit Chilloutzonen versehenen Mainfloor, ließ ich mich im zweiten Floor nieder und lauschte den dargebotenen elektronischen Klängen. Noch war es recht früh und noch hatten sich hier nur wenige eingefunden. Mit der Zeit füllte es sich und als eine Gruppe lautstark und tanzend den Floor eroberte, war das Eis gebrochen. Wie Animateure verleiteten sie die Anwesenden zum Tanz. Ich schloss mich dem Reigen an und blieb ihm – von kurzen Abstechern abgesehen – eine Weile treu.
Im Mainfloor sorgte derweil DJ Aspin für die musikalische Unterhaltung. Sein eher derbes technoides Set polarisierte und spaltete die Zuhörerschaft in ausgelassen Tanzende und etwas verunsichert Zuschauende. Der von Aspin präsentierte Stil passte irgendwie nicht recht zu dem nach ihm angekündigten Headliner. Zu derb für diesen Abend.
So folgte zunächst ein kurzes musikalisches Intermezzo der Twinpitchers. Die Residents nutzten gekonnt ihren Heimvorteil und bereits nach wenigen Minuten hatten sie das Publikum in ihren Bann gezogen. Der umfassende Reigen wurde somit eröffnet. Stück für Stück schraubten sie das musikalische Niveau auf die Höhe des nun folgenden Liveacts: Paul Kalkbrenner. Seine flächig-sphärische, zum Trance tendierende Darbietung überzeugte. Treibende Beats massierten die Trommelfelle der Zuhörer. Das Trommeln wanderte weiter in die Beine und versetzte sie taktvoll ins Schwingen. Ihre Körper waren in die grün angestrahlten Schwaden der Nebelmaschinen gehüllt und ihre Münder artikulierten den Wahnsinn dieser Nacht. Am Himmel zuckten Stroboskopblitze. Arme wurden in die Höhe gereckt. Ein euphorisches Tanzfest. Stille!
Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Mit Applaus forderten die Tanzenden eine Zugabe. Stattgegeben und weiter geht’s. Nach einer viertel Stunde übergab Kalkbrenner das Ruder wieder an die Twinpitchers. Mit den Spielarten des Minimal hielten sie die Tanzenden bei Laune und konnten die Stimmung sogar auf einen neuen Höhepunkt manövrieren. Anschließend übernahm Klangkontrolle, für mich der Ausklang der Nacht.
Gegen sechs Uhr machte ich mich erschöpft, aber glücklich auf den Heimweg. Draußen hatte schon längst ein neuer Tag begonnen und ich streifte zufrieden durch das erwachende Magdeburg nach Hause.
Vielen Dank für die schöne Party!
Fotos vom Zeitfixierer: http://www.flickr.com/photos/_timl/sets/72157600236523496/
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